Marienkirche Tenniken

             
Ihr genaues Alter ist unbekannt. Erstmals erwähnt wird die spätgotische Kirche 1442.
Mit der Reformation und den sich wandelnden Bedürfnissen der Kirchgemeinde
hat sich das Gesicht der Kirche im Laufe der Zeit durch An- und Umbauten verändert. Daran erinnert auch das Kreuz, welches das Turmdach ziert - für ein reformiertes Gotteshaus eher unüblich!
Das Chor mit seinen Strebepfeilern wurde 1515 fertiggestellt und aus dieser Zeit stammt auch die Holzdecke des Schiffes mit Flachschnitzereien. Das Spruchband "o maria ein muter der gnaden ein muter der barmherzigkeit bit din kind für uns" erinnert bis heute an die hier einstmals verehrte Kirchenpatronin. Dass ihre Spuren nach der Reformation, die 1529 nach Tenniken kam, nicht restlos verschwunden sind, mag die heutigen Gläubigen daran gemahnen, dass sie selbst in einer Tradition stehen, die Menschen vor ihnen geformt haben und an deren Gestalt auch sie mitwirken.
Die jetzige Barockkanzel stammt aus dem Jahre 1664.
Für heutiges Empfinden ist sie zu hoch angebracht. Als in der Zeit der
Kantonsgründung Zunzgen mit Tenniken zu einer Kirchgemeinde verbunden wurde,
wird man in der vollen Kirche über die gute Sicht- und Hörbarkeit des Predigers
erfreut gewesen sein.
In Zunzgen, wo man anfänglich über die Zusammenlegung nicht besonders erfreut gewesen sein soll, finden heute
die Gottesdienste im neuen Saal des Gemeindezentrums statt, jeweils zweimal im Monat.
Wer um die Kirche herumgeht, entdeckt verschiedene Fenster- und Türformen, die teils schon wieder
zugemauert wurden. Sie legen Zeugnis ab von einer bewegten Geschichte, hatte man sich doch bei
baulichen Veränderungen stets am Bedürfnis des Gemeindelebens zu orientieren. Niemals galt es, einen
bestimmten Typ Architektur zu erhalten.
     
Daran erinnert auch der Schriftzug, der über der südseitigen Sonnenuhr angebracht ist: "dominus veniet qualibet hora", der Herr kommt zu jeder möglichen Stunde.
Dieser Satz, geziert noch durch das Christusmonogramm, erinnerte stets daran,
dass die Kirche ein Haus der Hoffnung sein soll. Drum wurden in der damaligen Zeit
die Kirchen geostet, denn die Ausrichtung auf den lichten Morgen sollte die Christen
stets an den siegreichen Ostermorgen erinnern und daran, dass der Auferstandene wiederkommen wird.

Dass aus der gleichen Richtung die Gemeinde mit dem Orgelspiel empfangen wird, dürfte diesen Gedanken noch unterstreichen. Seit 1974 steht die heutige Orgel im Chor der Kirche. Diese wurde durch den Orgelbauer Armagni & Mingot aus Lausanne erbaut und hat 10 Register auf 2 Manualen und Pedalen. 

Wir sind froh und dankbar über so eine schöne und gut erhaltene Kirche in unserer Gemeinde zu haben. Sie hat uns in wichtigen Momenten im Leben Raum gegeben, sowie Ruhe, Kraft und Schutz.
Wir wollen unserer Kirche Sorge tragen.
 
Das heutige Logo / Signet hat Willi Sutter für uns gezeichnet.
Herzlichen Dank nochmals von unserer Seite.